Die Auswirkungen von Stress während des Studiums auf die Gesundheit

Verfasst von: Laura Rohmann

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Sechs Prüfungen in zwei Wochen, der Nebenjob und zahlreiche Hausarbeiten – wer kennt das nicht? Stress im Studium. [1] Doch, dass dieser Stress auch Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, das wissen die wenigsten. Deshalb nehme ich mir heute die Zeit um euch aufzuklären und wirksame Tipps zu geben, wie man besser mit Stress umgehen kann.

 

Was ist überhaupt Stress?

Stress ist der Fortgang in unserem Körper, durch den bestimmte Ereignisse aus der Umwelt eingeschätzt und bewerkstelligt werden können. Die Art und Weise, wie wir Bedrohungen und Herausforderungen selbst bewerten spielt dabei die entscheidende Rolle. Bestimmte Ereignisse, die Stress auslösen, werden auch als Stressoren bezeichnet. [2]

Stress und Krankheitsanfälligkeit

Bei der Wahrnehmung von Stress wird die Ausschüttung von Stresshormonen gefördert. [3] Die Stresshormone unterdrücken krankheitsbekämpfende Lymphozyten, welche unter anderem für die Heilung von offenen Wunden zuständig sind. Deswegen ist es wenig überraschend, dass bei gestressten Menschen Wunden langsamer heilen. Das ist durch Studien bewiesen.

Ebenso wirkt sich Stress während des Studiums auf die Erkältungsanfälligkeit aus. Das hat eine Studie bewiesen, in der gestressten und weniger gestressten Personen ein Virus in die Nase getropft worden ist. In dieser Studie waren die gestressten Testpersonen eindeutig anfälliger. Dieser Zusammenhang zwischen Stress und Krankheitsanfälligkeit lässt sich folgendermaßen erklären. Es kostet Energie, Infektionen zu bekämpfen, Entzündungsreaktionen auszulösen und Fieber aufrechtzuerhalten. Stress stellt einen konkurrierenden Energiebedarf dar und entzieht dem Krankheitsbekämpfungssystem Energie zugunsten unserer Gesundheit.

Tipps gegen Stress

  1. Stressige Situationen vermeiden, z.B. indem man eher anfängt zu lernen.
  2. Soziale Unterstützung: mit anderen über Probleme und über Stress reden.
  3. Lernen mit Stress umzugehen, z.B. mit Ausdauersport, Entspannung, Meditation und Spirualität. [2]

Also, lerne einmal nicht für die Uni, sondern für deinen Körper, indem du lernst, besser mit Stress umzugehen. Deine Gesundheit wird sich bei dir bedanken.

Referenzen

  1. Thees, J. G. (2012). Die Gesundheit von Studierenden im Bologna-Prozess. Prävention und Gesundheitsförderung , 7 (3), 196-202.
  2. Myers, D. G. (2014). Psychologie (3 Ausg.). Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.
  3. Jürgen Hellbrück, E. K. (2012). Umweltpsychologie. Wiesbaden: Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften.

 

Der ideale Tagesablauf während der Prüfungsphase

Von Laurien Hackstein, Anna Walter, Michelle Bruckmann, Lisa Schoppers-Roes und Michéle Mazurek

Du bist Student/in? Andere denken, du chillst nur? Leider sieht die Realität während der Prüfungsphase anders aus. Die Klausuren stehen in den nächsten Tagen an und du überlegst nun, wie du in dieser chaotischen Zeit mit der Belastung umgehen kannst. Jede Stunde zählt, ist hier das Motto! Deshalb haben wir hier einen Zeitplan aufgestellt, den du als Orientierung nehmen kannst und nach Belieben ausbauen darfst.

Es empfiehlt sich nicht komplett unvorbereitet in diese Phase zu gehen – du solltest vorher schon einen Überblick haben.

8:00-10:00 Uhr: Aufstehen, Duschen, Frühstück, Arbeitsplatz vorbereiten

Jeder Tag beginnt mit dem Aufstehen. Für so manchen Morgenmuffel eine Qual. Doch auch du solltest es den Frühaufstehern gleich tun. Die REFA-Leistungskurve bestätigt, dass dein Leistungshoch durchschnittlich vormittags zwischen 8.00 und 12.00 Uhr zu erreichen ist und das sollte doch gerade in der Prüfungsphase ungekürzt genutzt werden![1] Die Zeit kann je nach Tagesrhythmus-Typ um ein bis zwei Stunden variieren. Um nach dem Aufwachen direkt aktiv zu werden, hilft eine kühle Dusche dabei, deinen Kreislauf in Schwung zu bringen.

Als nächstes folgt das Frühstück. Da die Leistungsfähigkeit deines Gehirns u.a.(!) von dessen Mikronährstoffversorgung und deiner Ernährungsqualität abhängt, ist es wichtig, dass deine Mahlzeiten z.B. Folsäure, Chrom, Zink, Mangan, Cholin, Lezithin, Phosphatidylserin, verschiedene Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe, wie z.B. Carotinoide enthalten. Sie alle stehen u.a. in Verbindung mit dem Aufbau des Hirns oder der Produktion von Botenstoffen und sind über pflanzliche Lebensmittel, aber auch über Hühnereier, Innereien, Nüsse, Fisch oder Leinsamen aufzunehmen. Außerdem kann durch eine angemessene Aufnahme von komplexen Kohlenhydraten, wie z.B. Stärke, der Blutzuckerspiegel kontrolliert werden. Darüber lassen sich Konzentrationsschwächen und Schwächen der kognitiven Fähigkeiten vermeiden und der Hirnstoffwechsel anregen. Kurzfristig sind Traubenzucker, dunkle Schokolade, Tee und Kaffee eine Hilfe zur Leistungssteigerung des Gehirns.[2]

Nach dem Frühstück solltest du alles für die erste Lernphase vorbereiten. Dein Lernort ist im Idealfall ruhig, hell, gut durchlüftet und aufgeräumt. Er sollte nicht zu bequem sein, um Schläfrigkeit zu vermeiden. Alle Mitschriften, Skripte und Bücher solltest du bereitlegen, um dich gleich nicht mehr damit aufzuhalten. Ganz wichtig: Alle potentiellen Störgeräte, wie Smartphones, Laptops oder Fernsehgeräte sollten unbedingt abgestellt und beiseite gelegt werden – die Verlockung darauf zu schauen ist zu groß und erhöht die Fehlerquote bei Aufgabenbearbeitungen enorm.[3] Unterbrechungen werfen dich außerdem weit zurück, führen zu doppelter Arbeit und einer ineffizienten Zeitnutzung.

– Jetzt ist alles vorbereitet, du musst dich um nichts anderes mehr kümmern und kannst die erste Lernphase beginnen!

10:00- 13:00 Uhr, 15:00-18:00 Uhr, 20:00-22:00 Uhr: Lernen

Wie du vielleicht aus eigener Erfahrung schon gelernt hast, sind die letzten Tage vor der Prüfung von entscheidender Bedeutung. Hier gehst du häufig auf‘s Ganze und bist konzentrierter als je zuvor im Semester. In dieser Zeit steht vor allem das Lernen als Aneignen von Wissen im Mittelpunkt, welches du dann in der Prüfung beherrschen möchtest. Mache dir stets bewusst, dass die Art wie du lernst, maßgeblich den Erfolg im Studium beeinflusst.

Damit der Lernprozess von Erfolg gekrönt ist, solltest du dir zunächst bewusst machen, was Lernen überhaupt bedeutet und welche Voraussetzungen dazu optimal sind: Lernen ist eine Verknüpfung von Kognition, Emotion und Motivation. Kognition umschreibt die Informationsverarbeitung, und durch Emotion verbindest du die Lernsituation mit persönlichen Eindrücken und Gefühlen und lässt dich leichter an das Gelernte erinnern. Die Motivation kann verschiedene Formen annehmen und ist deine treibende Kraft.[4]
Stelle dir für jeden Tag in der Prüfungsphase einen Lernplan auf, indem du u.a. notierst, wie du die drei Lernphasen mit Inhalt füllen möchtest. Es gibt stets verschiedene Möglichkeiten, sich Wissen anzueignen. Du kannst folgende Methoden anwenden: Mindmapping, Karteikarten, Brainstorming, Eselsbrücken, Lerngruppen und zu guter Letzt, das Wiederholen.[5, 6]

Im Idealfall gelangst du während des Lernprozesses in ein sogenanntes Flow Erlebnis. Wenn du im Flow bist, vergeht die Zeit wie im Flug und du bist völlig vertieft und konzentriert. Während dessen wirst du zu Hochleistungen fähig und das Beste – du merkst, dass du produktiv bist und sich das Gelernte festsetzt.[7] Falls du dir nichts darunter vorstellen kannst, stelle dir einen Gamer vor, der stundenlang zockt und nicht merkt, wie die Zeit vergeht.[8] Wenn du beim Lernen kurz vor der Prüfung in eine solche Situation gelangst, kann nichts mehr schief gehen. Viel Erfolg!

13:00-15:00 Uhr: Mittagspause…genauso wichtig wie das Lernen selbst!

So, nun hast du die erste Lernphase geschafft, klasse! Nach längerem Lernen benötigt das Gehirn nun eine Erholungspause.[9] Dies belegt zum Beispiel das Experiment der Psychologen S. Ashley und J. Pearson von der Universität in Sydney mit Studenten. Sie fanden heraus, dass eine Pause zwischen dem Lernen die Leistung steigert, da ein „Übertraining“ verhindert wird. Ohne eine Pause wird das Gelernte vermutlich nicht im Langzeitgedächtnis gespeichert, sondern bleibt im Kurzzeitgedächtnis.[10]
Zudem sind Erholungen für das Gehirn wichtig, da sich dann Nervenzellen schneller anpassen können und diese Anpassung ist von längerer Dauer.[11]

Neben dieser großen Erholungspause am Mittag kannst du zwischendurch noch „Speicherpausen“ von einigen Sekunden, oder Pausen von 5 Minuten nach Beenden eines Themas machen. Des Weiteren bietet es sich an, wenn du dir nach etwa 1 ½ Stunden Lernen eine Pause von 15- 20 Minuten gönnst.[12]
Erholung verschaffen können zum Beispiel: Autogenes Training, Yoga, Meditation, körperliche Bewegung, frische Luft schnappen oder eine Fantasiereise.

Aber nicht nur das Gehirn braucht eine Pause, auch der Körper muss mit einem Mittagessen wieder gestärkt werden. Dabei solltest du nicht zu fettig essen, denn der Körper ist dann zu sehr mit der Verdauung beschäftigt und das macht dich müde.[13] Auch wenn gerade in der Prüfungsphase die Zeit knapp zum Kochen ist und du schnell eine Pizza in den Backofen geschoben hast, solltest du lieber gemeinsam mit Freunden kochen. Das geht auch schneller und schafft zusätzlich Ablenkung.
So, nachdem du dich nun entspannt und belohnt hast, kannst du motiviert in die zweite Lernphase einsteigen. Und los geht’s!

18:00-20:00 Uhr: Sport, Duschen, Abendessen

Von 18 – 20 Uhr steht nun Sport und das Abendessen auf dem Programm. Viele Sportmuffel denken sich jetzt bestimmt: „Lernen ist doch schon nervig genug und nun soll ich mich auch noch zum Sport aufraffen?!“
Dabei fördert Sport (vor allem Ausdauersport) die Lern- und Gedächtnisleistung und es kommt zu einer Erleichterung des Denkvermögens. Die Nervenzellen werden durch den Sport erhalten und es verknüpfen sich mehr Synapsen miteinander[14] Dies wurde an einer Studie an Mäusen bewiesen, diejenigen die sich mehr bewegten, haben mehr Neuronen gebildet.[15] Außerdem schüttet der Körper Endorphine aus, die den Gefühlszustand anheben können und Aggressionen oder Stress abbauen.[14]

Durch das viele Sitzen während der Prüfungsphase und natürlich generell im Unialltag kommt es sehr häufig zu Haltungsschäden. Um diesen entgegenzuwirken sollte man vor allem die Bauch- und Rückenmuskulatur stärken, damit die Wirbelsäule wieder an Stabilität gewinnt.[16]
Damit du dich nicht alleine motivieren musst, kannst du dies mit Kommilitonen machen und euch dabei noch über das Gelernte austauschen. Natürlich ist Joggen oder Krafttraining nicht jedermanns Sache, ein Spaziergang sollte aber für jeden machbar sein.
Wenn du dich abends noch einmal an das Lernen begeben möchtest, ist Sport auch gut dazu geeignet den Kreislauf in Schwung zu bringen. Eine kalte Dusche nach dem Sport macht dich wieder wach, sodass du dich voller Konzentration den Lernsachen hingeben kannst.[17] Nach der Dusche wird dann das Abendessen eingenommen.

22:00-8:00 Uhr: Schlafen

Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass Schlaf vor allem in extremen Lernphasen äußerst wichtig ist. Doch du weißt nicht genau woran das liegt und ob du dem Ganzen trauen solltest? Statt eines unnützen Schlafes könntest du doch einfach die Nacht sinnvoll mit Lernen verbringen und behältst viel mehr im Gedächtnis?
Davon würden wir dir abraten, denn der Schlaf ist tatsächlich der wichtigste Prozess für das Lernen. Viele Studien haben die Auswirkungen einer durchwachten mit einer ausgeschlafenen Nacht verglichen und sind immer zu demselben Ergebnis gekommen: Probanden, welche nach dem Lernen nicht geschlafen haben und am nächsten Tag abgefragt wurden, konnten sich kaum noch an die vorher erlernten Inhalten erinnern.[18-21]

Nicht gerade die Situation, die du dir in einer Prüfung wünschen würdest, nicht wahr?
Doch wie genau funktioniert das eigentlich? Lernen während man schläft – zu schön um wahr zu sein, aber durchaus Realität!
Während des Schlafes werden Informationen, welche am Tag gesammelt wurden, noch einmal von dem Gehirn abgerufen und ihrer Relevanz für den zukünftigen Gebrauch entsprechend in das Langzeitgedächtnis übertragen.[18, 19] Es mistet also alles für dich „unwichtige“ aus[18] und sorgt dafür, dass dein Gehirn nachher nicht vor lauter Informationen platzt[22] – immerhin nimmst du während des Tages abertausende Reize auf. Diese Reize werden temporär im Hippocampus abgespeichert und in der Nacht nochmals aktiviert.[18-20, 22]

Vor allem der Tiefschlaf ist für das Lernen besonders wichtig, denn er ist mit einem „Download-Programm“ eigens für dein Gehirn vergleichbar.[20] Dieses lädt sich in der Tiefschlafphase die zwischengespeicherten Infos aus dem Hippocampus herunter[19, 20] und in der darauffolgenden REM-Phase, der Traumphase, werden die Inhalte verarbeitet (also „upgeloadet“).[20, 21] Die Tiefschlafphasen treten jedoch am häufigsten in den frühen Abendstunden auf [18], weswegen ein guter Rat von uns lauten würde, früh ins Bett zu gehen. 22 Uhr liegt – laut einer Studie – noch im Bereich, in dem die Phasen des Tiefschlafes überwiegen.[18]

Quellen:

  1. Seiwert, L.J., Das 1×1 des Zeitmanagements. 1984: GABAL Verlag GmbH.
  2. Burgerstein, U.P., H. Schurgast, and M.B. Zimmermann, Handbuch Nährstoffe. 12 ed. 2012: Georg Thieme Verlag. 656.
  3. Altmann, E.M., J.G. Trafton, and D.Z. Hambrick, Momentary interruptions can derail the train of thought. J Exp Psychol Gen, 2014. 143(1): p. 215-26.
  4. Annemarie Fritz, W.H., David Tobinski, Pädagogische Psychologie. 2 ed. 2014, Stuttgart: Ernst Reinhardt Verlag München Basel. 256.
  5. Laura. examtime. 10 Lernmethoden die jeder kennen sollte [Blogbeitrag] 2013 [cited 2015 23.07.]; Available from: https://www.examtime.com/de/blog/10-lernmethoden-die-jeder-kennen-sollte/.
  6. Iost, O. Studis online. 2013 [cited 2015 23.07.]; Available from: http://www.studis-online.de/Studieren/Lernen/lerntechniken.php.
  7. Marco Wurzler, P.S. Flow&Usability. [Magisterarbeit] [cited 2015 25.07.]; Available from: http://www.flow-usability.de/flowerleben.htm.
  8. Klasen, M., et al., Neural contributions to flow experience during video game playing. Soc Cogn Affect Neurosci, 2012. 7(4): p. 485-95.
  9. Schilling, M. Studienbewältigung. Lernen mit Erfolg 2015 [cited 2015 25.07.]; Available from: http://www.studierendenberatung.at/studienbewaeltigung/lernen_mit_erfolg/lernen_mit_erfolg.html.
  10. Ashley, S. and J. Pearson, When more equals less: overtraining inhibits perceptual learning owing to lack of wakeful consolidation. Proc Biol Sci, 2012. 279(1745): p. 4143-7.
  11. Aziz, W., et al., Distinct kinetics of synaptic structural plasticity, memory formation, and memory decay in massed and spaced learning. Proc Natl Acad Sci U S A, 2014. 111(1): p. E194-202.
  12. Bekar, S. Prüfungsvorbereitung: Diese 4 Pausen sind wichtig beim Lernen. 2010 [cited 2015 25.07.]; Available from: http://www.pruefungsratgeber.de/diese-4-pausen-sind-wichtig-beim-lernen/.
  13. Eller, S.H. Effizient lernen: Mach Lernpausen und kenne deinen Lerntyp! 2014 [cited 2015 23.07.]; Available from: https://www.studiendo.de/effizient-lernen-mach-lernpausen-und-kenne-deinen-lerntyp/.
  14. Mathias, D., Fit von 1 bis Hundert. 2009: Springer Medizin Verlag Heidelberg. 88.
  15. Freund, J., et al., Emergence of individuality in genetically identical mice. Science, 2013. 340(6133): p. 756-9.
  16. Grunert, D., Konzepte der Gesundheitsvorsorge – Sport. 2006, Springer.
  17. Zander, M. Kreislauf in Schwung bringen – so klappt’s am Morgen. [cited 2015 25.07.]; Available from: http://www.helpster.de/kreislauf-in-schwung-bringen-so-klappt-s-am-morgen_63668.
  18. Vogt, R. Lernen im Schlaf. 2012 [cited 2015 21.07]; Available from: https://www.dasgehirn.info/handeln/schlaf-traum/lernen-im-schlaf-2075.
  19. Hirnforschung: Im Schlaf prägt sich Nützliches ein. 2011 [cited 2015 21.07]; Available from: http://www.focus.de/familie/lernen/forschung/im-schlaf-praegt-sich-nuetzliches-ein-hirnforschung_id_2015693.html.
  20. Klöckner, L. Tipps, die das Lernen leichter machen. 2012 [cited 2015 21.07]; Available from: http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-11/Manfred-Spitzer-Lernmythen.
  21. Diekelmann, S. and J. Born, The memory function of sleep. Nat Rev Neurosci, 2010. 11(2): p. 114-26.
  22. Freund, M. „Ohne Schlaf würde unser Hirn wohl platzen“. 2010 [cited 2015 21.07]; Available from: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2010-10/schlaf-gehirn-gedaechtnis/komplettansicht.

Psychische Auswirkungen von Sport während der Prüfungsphase

Von Dana Berscheidt, Thenuka Mohan, Betzy Mullasserimalayil, Pinar Sönmez

Ab in die Sportschuhe, Musik an, los laufen – und etwas schlauer zurück kommen. Wer Sport treibt, trainiert nicht allein seinen Körper, auch sein Gehirn. 

Was bewirkt nun Sport im Gehirn und kann Sport die Leistungsfähigkeit im Bezug auf das Lernen steigern? Lohnt es sich die Lernphasen zu unterbrechen, um Sport zu treiben? 

Innerhalb bestimmter stressiger Phasen wie zum Beispiel in der Prüfungsphase ist die Psyche der Studenten mehr belastet als an anderen Tagen. Es wird pausenlos gelernt und Schlafmangel ist Routine. Dazu kommen meistens noch eine ungesunde Ernährung und die Angst des Versagens [1].

 Durch die zu oft vorhandene Schonhaltung verliert der Mensch an Fitness, dadurch können einige körperliche Belastungen wie zum Beispiel Herzrasen, Schwitzen, Erschöpfung und Müdigkeit umso mehr verstärkt werden [2].   

 All diese Faktoren belasten und bringen die Psyche aus dem Gleichgewicht. Für Freunde und Sport bleibt entweder kaum oder überhaupt keine Zeit. Dabei sollte gerade in dieser Phase für Sport Zeit geschaffen werden. Denn es schafft eine Auszeit von dem Lernstress und  Alltag [1]. 

Es sollte nicht unbedingt Leistungssport sein, aber gegen etwas Joggen, Rad fahren oder Schwimmen ist nichts aus zu setzen und kann die Gesundheit des Menschen fördern. Sport macht den Kopf frei und baut Stress ab, positive Nebeneffekte wären hierbei das es unser Immunsystem  stärkt und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst [3]. 

So ist bewiesen, dass wir nach dem Sport uns besser konzentrieren können und auch viel leichter komplexe Aufgaben lösen können [4].

Sport hat sehr positive Folgen auf unser Gehirn. Während man Ausdauersport treibt wachsen uns z.B. Nervenzellen nach, solche Ergebnisse wurden bei einem Versuch mit Mäusen nachgewiesen. Während man Sport treibt wird in großen Maßen ein Stoff Namens Tryptophan aus den Blutbahnen ins Gehirn befördert und dort wiederrum in Serotonin umgesetzt. Dies gilt als ein Botenstoff, welches dafür zuständig ist, unsere Stimmung aufzupeppen und somit auch unsere Leistungsfähigkeit [5]. 

Bei einem Vergleich von Gehirnen von Leistungssportlern und Nichtsportlern wurde vor allem im supplementären motorischen Areal bei Leistungssportlern deutlich mehr Hirnsubstanz festgestellt. Da das supplementär motorische Areal nicht nur für das Erlernen von Bewegungsabfolgen zuständig ist, sind Forscher der Meinung, dass sich allgemein mehr Hirnsubstanz positiv auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns auswirkt [6].

Durch Sport werden die Durchblutung und damit die Sauerstoffzufuhr aufrechterhalten, was für effektives Lernen wichtig ist. Aber wie kann Sport in den Lernalltag mit eingebracht werden?

Durch langes Sitzen während des Lernens kann schnell Müdigkeit entstehen. Bewegung trägt dazu bei, dass der Körper und das Gehirn wieder wacher und aktiver werden, wodurch die Aufnahmefähigkeit und die Konzentration steigen. Denn durch Bewegung wird die Sauerstoff- und Zuckerversorgung im Gehirn gesteigert. Wenn in dieser Zeit Konzentrationsschwierigkeiten auftreten hilft es die Sitzposition zu verändern, sich zu strecken oder den Kopf und die Arme kreisen zu lassen (eventuell auch der Gang zum Kühlschrank). Sollte während des Lernens Frustration auftreten sind Ausdauer- und Kampfsportarten oder zum Beispiel Squash die richtige Wahl, um sich auszupowern und Aggressionen abzubauen. Um sich zu entspannen sind autogenes Training (eine anerkannte Entspannungsmethode) oder progressive Muskelentspannung zu empfehlen [7]. 

Sport treiben  heißt jedoch nicht, einfach drauf los zu rennen. Denn davon profitieren weder das Gehirn noch man selbst von. Denn durch das Hetzen werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttelt. Diese wirken sehr schlecht auf die neuen Gehirnzellen, da beide Hormone die frischen Gehirnzellen sofort absterben lassen. Also nicht drauf los laufen, nach dem Motto, viel hilft viel. Eine in Maßen gehaltene Bewegung trifft es doch eher zu, schrittweise und dafür ausgiebig und lange. Dabei reichen 30 Minuten jeden Tag aus. Es muss nicht unbedingt gelaufen werden, Fahrrad fahren, Walking und lange Spaziergänge tun es auch [8].

Hierbei muss man aber nur den inneren Schweinehund überwinden um ein wenig Sport zu betreiben, danach fühlt man sich direkt viel besser. Hier sind drei Vorgehensweisen, welcher „Typ“ du bist, kannst du nun selber entscheiden [2]. 

  • Der Einzelsportler     Dies ist eine günstige Alternative, welche man alleine und kostengünstig betreiben kann. Doch, wie wir es alle kennen hat man entweder kein Equipment oder keinen richtigen Standort [9]. 

 Hier sind paar Beispiele die man im Alleingang meistern kann.

  • wandern
  • schwimmen
  • joggen
  • tanzen
  • Walking ( zügiges Gehen mit schwingenden Armen)
  • Rad fahren  [8]       

Zu den Alternativen zählen Hochschulsport ( meist kostenlose Variante für Studenten), falls man hier zu faul ist alleine eine Sportart zu betreiben, kann man dies mit seinen Kommilitonen zusammen bewältigen. Jedoch ist das Angebot der Sportarten variabel je nach Universität. Die geläufigsten Sportarten sind Leichtathletik, Fußball und Volleyball. 

Wer jedoch außerhalb der Universität ins Schwitzen kommen möchte kann dies in diversen Fitnessstudios oder Vereinen mit ermäßigten Tarifen nachgehen (Abhängig von Kooperation zwischen Universität und Fitnessstudio). Dort gibt es zahlreiche Angebote welche man im Einzeltraining oder im Gruppentraining, wie beim Zumba, betätigen kann [9]. 

Wir hoffen dass es bei euch in der nächsten Klausurphase nun besser klappt, denn denkt dran, Sport ist KEIN Mord. Viel Erfolg! 🙂 

Dana Berscheidt, Thenuka Mohan, Betzy Mullasserimalayil, Pinar Sönmez

Referenzen :

[1] WordPress. (kein Datum). Abgerufen am 15. 06 2015 von https://bpgs.wordpress.com/2012/11/11/psychische-gesundheit-und-sport/

[2] dr-mueck. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/Sport-bei-Depression-und-Angst-6-Wirkungsmechanismen.html

[3] Spiegel. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/ratgeber-fuer-studenten-pruefungsfehler-vermeiden-a-954922.html

[4] swr. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.swr.de/blog/diedurchblicker/2015/01/01/bewegung-fuers-gehirn-sport-macht-schlau-aber-warum/

[5] zeit. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-11/Manfred-Spitzer-Lernmythen

[6] Spiegel. (kein Datum). Abgerufen am 06. 07 2015 von http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/sport-steigert-das-gehirn-leistungsvermoegen-a-917596.html

[7] magazin.sofatutor. (kein Datum). Abgerufen am 06. 07 2015 von http://magazin.sofatutor.com/schueler/2013/11/11/mathe-fur-beine-und-yoga-fur-kopf-wie-und-warum-bewegung-beim-lernen-hilft/

[8] fid-gesundheitswesen. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.fid-gesundheitswissen.de/sportmedizin/sport-und-gehirnleistung/sport-und-gehirnleistung-allgemeines/

[9] stipendien-tipps. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.stipendien-tipps.de/freizeit/sport/