Der legale Spickzettel – Bedeutung und sinnvolle Erstellung von Notizen

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Ein Artikel von Jana Epping, Jessica Graf und Jana Schuldt

 

Ob auf dem Laptop oder auf Papier, ob kurz oder ausführlich, ob reiner Text oder mit Diagrammen, Zeichnungen oder Symbolen versehen – Notizen können im Studium und besonders im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitungen äußerst hilfreich sein. Doch warum bleibt uns der Lernstoff durch sie eigentlich besser im Gedächtnis? Wie erstelle ich meine Notizen so, dass sie mir auch wirklich weiterhelfen? Und wie nutze ich sie nachher optimal? Wir verraten es dir.

Für die Anfertigung von brauchbaren Notizen sind vor allem aufmerksames Zuhören und Mitdenken von großer Bedeutung. Nur so können wir die Informationen herausfiltern, die wirklich wichtig sind und festgehalten werden sollten. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass wir uns hierfür konzentrieren müssen und der Lernstoff dadurch automatisch besser in Erinnerung bleibt. Wenn wir das Gehörte oder Gelesene zusätzlich in eigenen Worten formulieren und es ordnen, wirkt sich das deutlich positiv auf unser Erinnerungsvermögen aus1, da auch hier wieder aktives Mitdenken gefordert ist. Darüber hinaus ist gerade die Umformulierung eine ausgezeichnete Kontrolle dafür, ob man den Inhalt wirklich verstanden hat oder ob er vielleicht lieber noch einmal wiederholt werden sollte.

Gerade für Studenten bedeuten Notizen eine Entlastung, weil sie eine Gedächtnisstütze darstellen2 .Durch den Überblick, den man sich in schriftlicher Form verschafft, werden Verknüpfungen im Gehirn hergestellt. Ergänzt mit Diagrammen oder Zeichnungen kann die Struktur fotografisch erfasst werden, was die stabile und langfristige Fixierung des Wissens fördert3. Zu guter Letzt solltest du wissen, dass deine Systematisierung zwar Arbeit bedeutet, dir aber später eine schnellere Orientierung und Wiedererkennung ermöglicht4, mit deren Hilfe du für die Wiederholung nicht auf die dicken Wälzer aus der Bibliothek angewiesen bist. Wenn das mal kein Vorteil ist!

 

Notizen können sowohl die Mitschrift eines mündlichen Vortrags als auch die Zusammenfassung eines schriftlichen Textes sein. Um sie zu erstellen, gibt es zwar keine festgelegte Form, jedoch zahlreiche, gut bewährte Tipps und Methoden, die dir bei der Erstellung helfen können2.

Im Folgenden werden wir dir ein paar dieser Tipps vorstellen, um die Erstellung deiner Notizen noch effektiver zu machen:

  1. Tipp: Schreibe leserlich und klar gegliedert, damit du später nicht ins Grübeln gerätst4.
  2. Tipp: Lerne das Richtige zu notieren und beschränke dich auf die wesentlichen Punkte5.
  3. Tipp: Formuliere immer in eigenen Worten, Sprachbildern und Gedanken, da du dich dadurch aktiv mit dem Text auseinandersetzen musst und so bereits lernst4.
  4. Tipp: Nutze nicht nur Worte, sondern auch Farben, Zeichnungen und Symbole, um deine Notizen zu markieren und dadurch anschaulicher zu gestalten5.
  5. Tipp: Probiere verschiedene Notizmethoden aus, um die für dich beste Methode zu erstellen5.

Welche Methode du für deine Notizen benutzt, hängt von deinen Vorlieben, Möglichkeiten und Lernzielen ab. Du kannst sie jedoch auch miteinander kombinieren, um so deine optimale Methode zu entwickeln4. Studien haben gezeigt, dass gut strukturierte, selbst angelegte Notizen einen besseren Lernerfolg erzielen als komplette Mitschriften ohne die Selektion von Informationen6.

Im Folgenden haben wir dir die wichtigsten Methoden aufgelistet:

  1. Methode: Notiere Stich-/ Schlagwörter als Erinnerungshilfen, die möglichst anschaulich das beschreiben, was du notieren willst. Verzichte auf lange und schwer überschaubare Sätze5.
  2. Methode: Beantworte dir selbst gestellte Fragen in deinen Notizen5.
  3. Methode: Nutze visuelle Notizen wie zum Beispiel Mindmaps, um Inhalte noch besser zu strukturieren und zu veranschaulichen3.

Hast du die für dich beste Methode gefunden? So wird dir die Erstellung deiner Notizen von Mal zu Mal leichter Fallen und dir eine Zeitersparnis verschaffen.

 

Nach der individuellen Gestaltung der Lern-Notizen, erfolgt das Lernen mit den Aufzeichnungen. Wie kann man also vorgehen?

Zunächst ist es wichtig, sich eine passende Lernumgebung zu suchen. Am besten bietet sich ein ruhiges Örtchen an. Wie wäre es am See, in deinem Zimmer oder an einem Platz in der Bibliothek, an dem du ungestört lernen kannst und dich wohlfühlst?

Wie du letztlich lernst, hängt von deiner Lernpersönlichkeit ab, die dir angibt, mit welchem Eingangskanal, d.h. Sinnesorgan, du Informationen bevorzugt aufnimmst. Dabei wird traditionell zwischen dem visuellen, dem auditiven und dem motorischen Lerntyp unterschieden7. Egal welchem Typen du angehörst, fange mit dem Wichtigsten an. Verschaffe dir zunächst einen Überblick darüber, was du lernst und wie du deine Notizen aufgeteilt hast. Überfliege deine Aufzeichnungen, sodass du ein Bild von deinen Lerninhalten erhältst. Markiere die wichtigsten Schlagwörter deiner Notizen; so kannst du sie leichter finden und sie dir besser einprägen. Wenn du wiederholst, kannst du auch nur die hervorgehobenen Stellen lesen, um schneller voranzukommen. Ebenso ist es dazu ratsam, deine Aufzeichnungen vorher schon regelmäßig durchzugehen, um die Informationen im Kopf zu behalten.

Zurück zu den Lerntypen: Gehörst du zu dem auditiven Lerntyp, dann sage dir deine Informationen auswendig auf, sodass deine Lerninhalte im Gedächtnis besser verankert werden. Gehörst du eher zu dem motorischen Lerntyp, dann versuche deine Notizen jemand anderes zu erklären. Stelle dir dabei vor, du müsstest den Stoff einer Person beibringen, die von dem Thema keine Ahnung hat8. Kannst du dir die Informationen weder über den auditiven noch über den motorischen Kanal einprägen, gehörst du wahrscheinlich zu dem visuellen Lerntypen. In diesem Fall ist es ratsam, sich über Metaphern oder durch das Vorstellungsvermögen die Lerninhalte zu merken.

 

Wir hoffen, dass unser Beitrag dir dabei helfen kann, die legalen Spickzettel endlich optimal anfertigen und nutzen zu können und wünschen dir mit ihnen noch mehr Erfolg im Studium!

 

 

Quellen:

1 http://www.panlogos.org/werkzeuge/lernen/notizen,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

2 http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Mitschrift.shtml,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

3 http://www.centeredlearning.de/.lernen-lernen/lernen-mit-notizen/,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

4 http://www.philognosie.net/index.php/article/articleview/551/,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

5 http://www.zeitzuleben.de/2400-das-1-x-1-des-effektiven-notizmanagements/2/,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

6 http://de.wikihow.com/Mach-hilfreiche-Notizen,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

7 http://www.studis-online.de/Studieren/Lernen/lerntypen.php,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

8 http://de.wikihow.com/Richtig-studieren,
zuletzt geprüft am 30.07.2015

Psychische Auswirkungen von Sport während der Prüfungsphase

Von Dana Berscheidt, Thenuka Mohan, Betzy Mullasserimalayil, Pinar Sönmez

Ab in die Sportschuhe, Musik an, los laufen – und etwas schlauer zurück kommen. Wer Sport treibt, trainiert nicht allein seinen Körper, auch sein Gehirn. 

Was bewirkt nun Sport im Gehirn und kann Sport die Leistungsfähigkeit im Bezug auf das Lernen steigern? Lohnt es sich die Lernphasen zu unterbrechen, um Sport zu treiben? 

Innerhalb bestimmter stressiger Phasen wie zum Beispiel in der Prüfungsphase ist die Psyche der Studenten mehr belastet als an anderen Tagen. Es wird pausenlos gelernt und Schlafmangel ist Routine. Dazu kommen meistens noch eine ungesunde Ernährung und die Angst des Versagens [1].

 Durch die zu oft vorhandene Schonhaltung verliert der Mensch an Fitness, dadurch können einige körperliche Belastungen wie zum Beispiel Herzrasen, Schwitzen, Erschöpfung und Müdigkeit umso mehr verstärkt werden [2].   

 All diese Faktoren belasten und bringen die Psyche aus dem Gleichgewicht. Für Freunde und Sport bleibt entweder kaum oder überhaupt keine Zeit. Dabei sollte gerade in dieser Phase für Sport Zeit geschaffen werden. Denn es schafft eine Auszeit von dem Lernstress und  Alltag [1]. 

Es sollte nicht unbedingt Leistungssport sein, aber gegen etwas Joggen, Rad fahren oder Schwimmen ist nichts aus zu setzen und kann die Gesundheit des Menschen fördern. Sport macht den Kopf frei und baut Stress ab, positive Nebeneffekte wären hierbei das es unser Immunsystem  stärkt und die Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst [3]. 

So ist bewiesen, dass wir nach dem Sport uns besser konzentrieren können und auch viel leichter komplexe Aufgaben lösen können [4].

Sport hat sehr positive Folgen auf unser Gehirn. Während man Ausdauersport treibt wachsen uns z.B. Nervenzellen nach, solche Ergebnisse wurden bei einem Versuch mit Mäusen nachgewiesen. Während man Sport treibt wird in großen Maßen ein Stoff Namens Tryptophan aus den Blutbahnen ins Gehirn befördert und dort wiederrum in Serotonin umgesetzt. Dies gilt als ein Botenstoff, welches dafür zuständig ist, unsere Stimmung aufzupeppen und somit auch unsere Leistungsfähigkeit [5]. 

Bei einem Vergleich von Gehirnen von Leistungssportlern und Nichtsportlern wurde vor allem im supplementären motorischen Areal bei Leistungssportlern deutlich mehr Hirnsubstanz festgestellt. Da das supplementär motorische Areal nicht nur für das Erlernen von Bewegungsabfolgen zuständig ist, sind Forscher der Meinung, dass sich allgemein mehr Hirnsubstanz positiv auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns auswirkt [6].

Durch Sport werden die Durchblutung und damit die Sauerstoffzufuhr aufrechterhalten, was für effektives Lernen wichtig ist. Aber wie kann Sport in den Lernalltag mit eingebracht werden?

Durch langes Sitzen während des Lernens kann schnell Müdigkeit entstehen. Bewegung trägt dazu bei, dass der Körper und das Gehirn wieder wacher und aktiver werden, wodurch die Aufnahmefähigkeit und die Konzentration steigen. Denn durch Bewegung wird die Sauerstoff- und Zuckerversorgung im Gehirn gesteigert. Wenn in dieser Zeit Konzentrationsschwierigkeiten auftreten hilft es die Sitzposition zu verändern, sich zu strecken oder den Kopf und die Arme kreisen zu lassen (eventuell auch der Gang zum Kühlschrank). Sollte während des Lernens Frustration auftreten sind Ausdauer- und Kampfsportarten oder zum Beispiel Squash die richtige Wahl, um sich auszupowern und Aggressionen abzubauen. Um sich zu entspannen sind autogenes Training (eine anerkannte Entspannungsmethode) oder progressive Muskelentspannung zu empfehlen [7]. 

Sport treiben  heißt jedoch nicht, einfach drauf los zu rennen. Denn davon profitieren weder das Gehirn noch man selbst von. Denn durch das Hetzen werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttelt. Diese wirken sehr schlecht auf die neuen Gehirnzellen, da beide Hormone die frischen Gehirnzellen sofort absterben lassen. Also nicht drauf los laufen, nach dem Motto, viel hilft viel. Eine in Maßen gehaltene Bewegung trifft es doch eher zu, schrittweise und dafür ausgiebig und lange. Dabei reichen 30 Minuten jeden Tag aus. Es muss nicht unbedingt gelaufen werden, Fahrrad fahren, Walking und lange Spaziergänge tun es auch [8].

Hierbei muss man aber nur den inneren Schweinehund überwinden um ein wenig Sport zu betreiben, danach fühlt man sich direkt viel besser. Hier sind drei Vorgehensweisen, welcher „Typ“ du bist, kannst du nun selber entscheiden [2]. 

  • Der Einzelsportler     Dies ist eine günstige Alternative, welche man alleine und kostengünstig betreiben kann. Doch, wie wir es alle kennen hat man entweder kein Equipment oder keinen richtigen Standort [9]. 

 Hier sind paar Beispiele die man im Alleingang meistern kann.

  • wandern
  • schwimmen
  • joggen
  • tanzen
  • Walking ( zügiges Gehen mit schwingenden Armen)
  • Rad fahren  [8]       

Zu den Alternativen zählen Hochschulsport ( meist kostenlose Variante für Studenten), falls man hier zu faul ist alleine eine Sportart zu betreiben, kann man dies mit seinen Kommilitonen zusammen bewältigen. Jedoch ist das Angebot der Sportarten variabel je nach Universität. Die geläufigsten Sportarten sind Leichtathletik, Fußball und Volleyball. 

Wer jedoch außerhalb der Universität ins Schwitzen kommen möchte kann dies in diversen Fitnessstudios oder Vereinen mit ermäßigten Tarifen nachgehen (Abhängig von Kooperation zwischen Universität und Fitnessstudio). Dort gibt es zahlreiche Angebote welche man im Einzeltraining oder im Gruppentraining, wie beim Zumba, betätigen kann [9]. 

Wir hoffen dass es bei euch in der nächsten Klausurphase nun besser klappt, denn denkt dran, Sport ist KEIN Mord. Viel Erfolg! 🙂 

Dana Berscheidt, Thenuka Mohan, Betzy Mullasserimalayil, Pinar Sönmez

Referenzen :

[1] WordPress. (kein Datum). Abgerufen am 15. 06 2015 von https://bpgs.wordpress.com/2012/11/11/psychische-gesundheit-und-sport/

[2] dr-mueck. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/Sport-bei-Depression-und-Angst-6-Wirkungsmechanismen.html

[3] Spiegel. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/ratgeber-fuer-studenten-pruefungsfehler-vermeiden-a-954922.html

[4] swr. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.swr.de/blog/diedurchblicker/2015/01/01/bewegung-fuers-gehirn-sport-macht-schlau-aber-warum/

[5] zeit. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-11/Manfred-Spitzer-Lernmythen

[6] Spiegel. (kein Datum). Abgerufen am 06. 07 2015 von http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/sport-steigert-das-gehirn-leistungsvermoegen-a-917596.html

[7] magazin.sofatutor. (kein Datum). Abgerufen am 06. 07 2015 von http://magazin.sofatutor.com/schueler/2013/11/11/mathe-fur-beine-und-yoga-fur-kopf-wie-und-warum-bewegung-beim-lernen-hilft/

[8] fid-gesundheitswesen. (kein Datum). Abgerufen am 02. 07 2015 von http://www.fid-gesundheitswissen.de/sportmedizin/sport-und-gehirnleistung/sport-und-gehirnleistung-allgemeines/

[9] stipendien-tipps. (kein Datum). Abgerufen am 01. 07 2015 von http://www.stipendien-tipps.de/freizeit/sport/

Effektives Lernen für die Prüfungen

Effektives Lernen für die Prüfungen:

In diesem Blog wollen wir euch wertvolle Tipps geben, wie ihr effektiv während der Prüfungsphase lernen könnt.

Es gibt viele Faktoren, die die Prüfungsvorbereitung beeinflussen können, zum Beispiel besucht man von morgens bis nachmittags Vorlesungen, geht nebenbei noch arbeiten und/oder führt einen eigenen Haushalt. Kaum ist das Semester um, neigt sich schon wieder die nächste Prüfungsphase. Prüfungen gehören zu Bachelor und Masterstudiengängen dazu, seitdem  Bologna-Prozess mit verkürzen der Studienzeit, sind das somit ziemlich viele in kurzer Zeit geworden[1].

Dazu wurde eine Studie mit 1011 Studenten der Freien Universität Berlin durchgeführt, dessen Ergebnisse zeigten, dass 41% der Studierenden durch Erschöpfung und 32% der Studierenden einen Bedeutungsverlust des Studiums zeigten.[2]

Man fragt sich, wie man so viel Stoff in so kurzer Zeit bloß lernen soll-schließlich kommt die Prüfungsphase auch immer echt überraschend. Dann kommt die Zeit wo Studenten oftmals in Panik geraten, sich noch gestresster fühlen und die schlaflosen Nächte vorbei sind. Um das zu vermeiden und mit einem guten Gefühl in die Prüfung gehen zu können, befolgt einfach die Tipps.

Tipps zum Lernen:

Fangt mit dem lernen rechtzeitig an, im Zweifel also jetzt.[3] Es handelt sich beim Lernen  um einen Lernprozess, also ,,einen sich über eine gewisse Zeit erstreckenden Vorgang, bei dem etwas allmählich entsteht“.[4] Am besten ergänzt ihr eure Notizen aus den Vorlesungen direkt abends. Achtet darauf, dass eure Skripte immer vollständig sind, empfohlene Bücher besorgt ihr euch direkt schon zu Beginn des Semesters. Erstellt euch einen Zeitplan, wann ihr was lernen wollt und haltet euch an diesen, denkt an Pausen und einen Puffer.

Fasst die Skripte zusammen, hier legt ihr nämlich bereits den Grundstein für ein effektives lernen.[5] Definitionen, Formeln, Paragraphen und alles was ihr auswendig lernen müsst, schreibt ihr auf Karteikarten. Die Karteikarten nehmt ihr mit, so könnt ihr auch unterwegs einfach nebenbei lernen, (z.B. an der Haltestelle beim Warten auf den Zug). In den im Zeitplan festgelegten Zeiten lernt und wiederholt ihr den Stoff aus dem Semester.

Die Ebbinghaussche Vergessenskurve belegt, dass 23 % nach einer Woche des gelernten auch wieder vergessen werden.[6] In seiner Studie fand Ebbinghaus jedoch auch heraus, dass man ,,durch zusätzliches Wiederholen schneller lernt und die Informationen dauerhaft gespeichert werden“.[7]

Wenn ihr diese Tipps befolgt, könnt ihr in der Prüfungsphase entspannt sein, denn ihr habt schon genug Vorarbeit geleistet. Ihr wiederholt einfach nur nochmal alles, was ihr schon die Monate zuvor gelernt habt und vermeidet die nachfolgenden Fehler.

Einer der größten Fehler, die ihr vermeiden solltet:

„Ich habe so lange ein Motivationsproblem bis ich ein Zeitproblem habe“

Ein klassischer Fehler, der (fast) jeden Studenten betrifft:

Das Semester beginnt. „Dieses Mal werde ich überall einen besseren Schnitt haben und nicht nur knapp bestehen“ oder „Dieses Semester fange ich mit dem Lernen früher an.“

Fehler: Man hat kein klares Ziel vor Augen aufgrund viel zu „schwammig“ definierten Ziele. Dies führt nicht zu dem gewünschtem Erfolg!

Lösung: Der Vorsatz sollte lauten, die Ziele nach „SMART“ zu definieren.[8]

Beispiel:

1.) Spezifisch: In diesem Semester werde ich im ersten Versuch mindestens eine 1,7 schreiben in Statistik.[9]

2.) Messbar: Ziele schriftlich fixieren sonst werden die Ziele nach unten korrigiert.[10]

3.) Anreizbietend: Mit Belohnungen und Bestrafungen arbeiten. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen: „Belohnung erweist sich als wesentlich wirksamer als Bestrafung!“[11]

4.) Realistisch: Falls 7 Klausuren anstehen, die geschrieben werden müssen, kann man nicht von sich selber erwarten, dass man überall mit einer 1,0 abschließt. Sei optimistisch aber vor allem realistisch bei der Zielsetzung.

5.) Terminiert: Der Zeitplan muss festgehalten werden. Es kommt der Tag wo du diese Klausur schreiben musst. 😉

 

Literaturverzeichnis:

[1] Entwicklung der Gesamtstudiendauer, letzter Zugriff am 20. 07. 2015, unter: https://www.bmbf.de/de/7222.php

[2] Burnout bei Studierenden, die einen Bachelor-Abschluss anstreben, letzter Zugriff am 20. 07.2015, unter: http://moodle.hochschule-rhein-waal.de/pluginfile.php/129614/mod_resource/content/1/Artikel_burnout%20im%20bachelorstudium.pdf

[3] Schuster M., Dumpert H. (2007), Besser lernen, S. 67, Springer Verlag, Heidelberg

[4] Duden – Die deutsche Rechtschreibung. Bibliografisches Institut. Letzter Zugriff

am 20. 07 2015, unter: http://www.duden.de/rechtschreibung/Prozess

[5] Alumniportal Deutschland, letzter Zugriff am 20. 07. 2015, unter: http://www.alumniportal-deutschland.org/studium-weiterbildung/studium-ausbildung/artikel/richtig-lernen-lerntechniken-gehirn.html

[6] Eckhardt G., (2010) ,Kernprobleme in der Geschichte der Psychologie – German Edition, S. 101, Springer Verlag, Heidelberg

[7] Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Bereich für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, letzter Zugriff am 20. 07. 2015, unter: http://www.medpsych.uni-freiburg.de/skripts/memory.pdf

[8] Rahmenkonzept Projektziele-SMART Prinzip, letzter Zugriff am 22.07.2015 unter: http://smarter-learning.de/didaktisches-konzept/rahmenkonzept-projektziele/smart-prinzip/

[9] Einserkandiat -Das Email-Coaching für Studenten, letzter Zugriff am 21. 07. 2015 unter: http://einserkandidat.de/blog/drei-dinge-die-du-unbedingt-vermeiden-musst

[10] Einserkandiat -Das Email-Coaching für Studenten, letzter Zugriff am 21. 07. 2015 unter: http://einserkandidat.de/blog/drei-dinge-die-du-unbedingt-vermeiden-musst

[11] Universität Heidelberg, Bereich für Psychologie, letzter Zugriff am 21. 07. 2015 unter: https://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/lehre/Lern&Ged.pdf

Genevieve Akeh (14952):  Effektives Lernen für die Prüfungen

Jenny Harms (14749): Tipps zum Lernen

Yasmin Bendado (15902): Einer der größten Fehler die ihr vermeiden solltet

 

Schlafen, lernen, Schlafen lernen

Wie der Sandmann uns beim Pauken hilft

Von Julie Cremanns, Laura Dönges, Jana Hölzen und Lena Krause

Quelle: Eigene Abbildung

Quelle: Eigene Abbildung

So ein Studiensemester kann tückisch sein. Die Tage, Wochen und Monate gehen dahin – plötzlich stehen die Prüfungen vor der Tür. Jetzt zeigt sich, wer du wirklich bist! Bist du der „Das bringt mich um den Schlaf!“-Typ, der schon morgens vor dem Frühstück noch einmal die Karteikarten durchgeht, die von gestern Nacht eh noch neben dem Bett liegen?

Das bist du nicht? Dann bist du sicher der „Das schaff´ ich doch im Schlaf.“-Typ. Der Wecker klingelt; ein Hoch auf die Schlummertaste! Der Tag ist lang, kein Grund aus dem Bett zu fallen. In der Ruhe liegt die Kraft.

Doch welcher der beiden Typen schneidet am Ende der Prüfungsphase besser ab? Führt nächtelanges Pauken wirklich zur besseren Note oder gönnen wir uns lieber ein paar Stunden mehr Schlaf?

Wozu führt Schlafmangel in der Lernphase?

Der Schlaf- und Gedächtnisforscher Jan Born beweist in einer Studie, durchgeführt mithilfe des SWR Fernsehens, dass Schlafmangel viele negative Konsequenzen für Körper und Geist hat Ohne Schlaf kein Lernen! – Fernsehen :: SWR Fernsehen :: SWR odysso :: Startseite | SWR.de [1]. Diese stören und schränken ein, insbesondere dann, wenn wir funktionieren müssen und von uns selbst Leistung einfordern. So rückt der Semesterschreck Abschlussklausur näher, aber ein effektives Lernen ist kaum möglich: Unter Schlafmangel entstehen vor allem Konzentrationsprobleme, welche die Studierenden am effektiven Lernen hindern. Das Auswendiglernen des Periodensystems fällt schwerer und komplizierte Formeln entfallen leichter dem Gedächtnis [2]. Auch deine Freunde leiden unter der schlechten Laune und können dir so nicht mehr als wichtiger Ausgleich für die anstrengenden Lernstunden dienen. Depressive Verstimmungen als Folgen des Schlafmangels machen es unmöglich, über mehrere Stunden hinweg motiviert am Schreibtisch zu sitzen [3]. Dies zeigt, wie eng Psyche und Schlafverhalten miteinander verknüpft sind.

Und damit nicht genug. Wer den Schlaf vernachlässigt, gefährdet sich nicht nur psychisch, sondern bekommt auch physisch immense Folgen zu spüren. Die Schmerzschwelle sinkt, das Immunsystem ist anfälliger für Krankheiten [4]. Stoffwechselprozesse fahren Achterbahn, deine Körpertemperatur und dein Hormonhaushalt spielen verrückt [5].

Okay, denkst du jetzt. Es sind ja nur ein paar Tage, maximal Wochen. Bulimielernen halt. Es muss einfach einmal alles rein, nach den Klausuren ist wieder alles gut. Genau hier verbirgt sich der teuflische Fehler! Schlafmangel verhindert, dass sich die Nervenzellen im Gehirn ausreichend regenerieren, was 2008 Forscher der Universität von Kalifornien nach Versuchen mit Ratten berichteten [6]. Durch die ständige Überbelastung des Nervensystems kann sich das Gelernte nicht verfestigen.

Aber was genau passiert mit dem Gelernten während wir schlafen?

Was macht den Schlaf so wertvoll und was passiert mit dem wichtigen Klausurenstoff während des Schlafens? Tatsache ist, dass unser Gehirn während wir schlafen fünf verschiedene Stadien durchläuft. Entscheidend für die Speicherung von Gelerntem ist der REM-Schlaf. Der sogenannte Rapid Eye Movement-Schlaf (REM) ist durch das Träumen, eine erhöhte Atemfrequenz und Hirnaktivität sowie eben rasche Augenbewegungen gekennzeichnet [7]. Obgleich wir uns also selbst ziemlich ausgeschaltet fühlen, passiert im Körper doch eine ganze Menge.

Das macht den Schlaf zu einem viel spannenderen Forschungsgegenstand als man vielleicht im ersten Augenblick vermuten mag. Im Rahmen einer Tierstudie wurden Mikroelektroden in die Gehirne sich frei bewegender Tiere implantiert, welche die Aktivität von Hirnregionen ableiten und eine Aufzeichnung ermöglichen. So zeigt sich, dass während des Schlafes, der Hippocampus des Tieres aktiviert wird und die Gedächtnisspur das gleiche Aktivitätsmuster produziert wie am Tag [7]. Die Gedächtnisspur ist eine neue „physiologische Spur, die eine Reizeinwirkung als dauerhafte Veränderung im Gehirn hinterlässt“ [8], die beispielsweise durch Lernen entsteht. Der Hippocampus ist ein Teil des Gehirns und dient der Überführung von Informationen aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis [9], der sogenannten Gedächtniskonsolidierung [10].

Je tiefer wir schlafen und je ausgeprägter sich die Tiefschlafphase gestaltet, desto erfolgreicher wird der Lerneinsatz vom Vortag also sein und desto wahrscheinlicher ist es, dass Faktenwissen auch über längere Zeit verfügbar ist. Dies haben Forscher der Universität von Rom, La Sapienza, herausgefunden [11]. Somit sind das gute Aussichten für erfolgreiches Klausurenschreiben!

Doch wie erreichen wir den optimalen Schlaf?

Input ist längst nicht alles. Auch die ordentliche Verarbeitung von Wissen ist elementar. Was können wir also tun, um genau diese zu verbessern und sicherzustellen, dass wir bestmöglich schlafen?

Viele von uns haben alltägliche Angewohnheiten und wissen oft nicht, dass diese sich negativ auf den Schlaf auswirken können. Nach stundenlangem Lernen gönnt man sich am Abend gern noch eine Auszeit und schaut einen Film, nebenher ein kühles Bier. Oder – ganz im Sinne des „Das bringt mich um den Schlaf“-Typus – greift man zum bewährtesten aller Wachmacher und besten Freund des Studenten: der Kaffeemaschine, um direkt noch ein Kapitel anzuhängen. Koffein erscheint nicht als die beste Idee, da es das Nervensystem stimuliert – Erholung Fehlanzeige. Auf ähnliche Weise wirkt der Konsum von Alkohol auf den Körper ein. Zwar schlafen wir in der Regel schneller ein, erleben jedoch weniger der so wichtigen Tiefschlafphasen. Außerdem sollte man nicht im Bett lernen, denn dann bringt das Gehirn das Bett mit Wachtätigkeiten in Verbindung und es fällt schwer, zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen [12].

Um einen sinnvolleren Ausgleich zum Lernen zu schaffen,eignen sich für viele sportliche Aktivitäten.Abbildung Tipps Diese sollten aber nach Möglichkeit auf den Nachmittag verschoben werden, da der Körper im Anschluss ein bis zwei Stunden benötigt, um sich wieder zu entspannen [13]. Ein weiterer guter Tipp ist es, auf jeden Fall vor dem Schlafengehen noch einmal das Gelernte zu rekapitulieren, um das Wissen im Schlaf verfestigen zu können [14]. Dabei ist es wichtig, sich in der Zwischenzeit nicht von anderen Dingen, die das Gehirn als wichtiger einstufen könnte, wie beispielsweise das Lesen emotionaler Texte, ablenken zu lassen. Dies fanden Forscher von der Universität Lübeck in einer Studie heraus [15]. Dabei wurde eine verbesserte Erinnerungsfähigkeit bei emotionalen Texten im Vergleich zu neutralen Texten nachgewiesen. Auch der Fernseher fungiert hier genauso als Lernhemmnis [14]. Im Allgemeinen kann außerdem ein kleines Nickerchen Wunder bewirken. Das sogenannte „Power Napping“, ein etwa zwanzigminütiger Kurzschlaf, steigert die Aufnahme- und Leistungsfähigkeit und fördert die Kreativität, wie Psychologen der Harvard Universität 2003 berichteten [6]. Ein positiver Effekt auf das Schlafen – und damit auch auf das Lernen – ist ein regelmäßiger Schlaf- und Aufstehrhythmus, auch an den Wochenenden [16].

Schlafen ist alles andere als eine Zeitverschwendung

Somit steht fest: Schlafen ist alles andere als Zeitverschwendung! Wenn die nächste Prüfungsphase ansteht, könntet ihr euch überlegen, ob ihr euch wirklich die Nächte mit Lernen um die Ohren schlagen wollt oder doch lieber einen regelmäßigen Schlafrhythmus einhaltet. Denn das Schlafen wirkt sich positiv auf das Lernen und die Gedächtnisfähigkeit aus.

Jetzt dürft ihr entscheiden: Kaffee oder Saft? Bett oder Schreibtisch? Ausschlafen oder Wecker stellen?

Referenzen:

(1) Weiss, S. (2012): Ohne Schlaf kein Lernen, Schlaflos in Deutschland: http://www.swr.de/odysso/ohne-schlaf-kein-lernen/-/id=1046894/did=9171096/nid=1046894/1p31dqq/index.html. Letzter Zugriff: 20.07.2015.

(2) Schandry, R. (2006): Biologische Psychologie. S.408-412., Weinheim: Beltz.

(3) Blank-Koppenleitner, A. (2014): Schlafstörungen – Ursachen: Depressionen und andere psychische Auslöser: http://www.apotheken-umschau.de/Schlafstoerungen/Schlafstoerungen–Ursachen-Depressionen-und-andere-psychische-Ausloeser-55476_7.html. Baierbrunn: Wort & Bild Verlag Konradshöhe GmbH & Co. KG. Letzter Zugriff: 20.07.15

(4) Buddenberg, C. (2013): Psychosoziale Medizin. S. 490f. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

(5) Steadt, J., Gudlowski, Y., Hauser, M. (2008): Schlafstörungen im Alter – Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige. S. 45f. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

(6) Rasch, B. et al. (2008): Pharmacological Rem sleep suppression paradoxically improves rather than impairs skill memory. In: Nature Neuroscience 12, S. 396-397. London: Nature Publishing Group.

(7) Costandi, M. (2015): Hirnforschung – 50 Schlüsselideen. S. 100-103. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

(8) Gruber, T. (2010): Gedächtnis. S. 109. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag.

(9) Bähr, M., Frotscher, M. (2014): Neurologische – topische Diagnostik: Anatomie – Funktion – Klinik. Kapitel 7.3.. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

(10) Wiese, H. (2009): Allgemeine Psychologie I – Lernen, Gedächtnis, Sprache: http://www.fsrpsychologie.uni-jena.de/fsr_psychologiemedia/-p-94.pdf%3Frewrite_engine%3Did. Letzter Zugriff: 20.07.2015.

(11) Curcio, G., Ferrara, M., De Gennaro, L. (2006): Sleep loss, learning capacity and academic performance. In: Sleep Medicine Reviews 10, S. 323-337. Amsterdam: Elsevier.

(12) Tölle, R., Windgassen, K., Lempp, R., Dubois, R. (2014): Psychiatrie: Einschließlich Psychotherapie. S. 370. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.

(13) Zulley, Prof. Dr. J. (2008): So schlafen Sie gut! S.38-45. München: Verlag Zabert Sandmann.

(14) Mizerovsky, H. (2015): 12 Tipps zum erfolgreichen Lernen: Ratgeber für Lernwillige. S.22f. Berlin: Books on Demand.

(15) Wagner, U., Hallschmid, M., Rasch, B., Born, J. (2006) Brief Sleep After Learning Keeps Emotional Memories Alive for Years. In: Biol. Psychiatry 60, S. 788-790. Jacksonville: Society of Biological Psychiatry.

(16) Broda, M., Stein, B. (2009): Schlaf und Traum. In: Psychotherapie im Dialog. 10. Jahrgang, Nr.2., S. 120-129. Stuttgart: Thieme.

Koffein- Eine gute Alternative zur Leistungssteigerung?

von Carolin Boßmann, Sophie Neulen, Sophia Papaioannou, Alena Schadow

Schon wieder zu spät angefangen für die Klausur zu lernen oder die Hausarbeit zu schreiben? Du kennst das Dilemma zwischen „Tasse Kaffee“ oder „Schlaf“? Hast du dir letzte Nacht mal wieder zwei Energy Drinks gegönnt, um doch noch ein paar Folien durchzuhauen?

Neuro-Enhancement oder Neurodoping?

Stress, Leistungsdruck und zu wenig Zeit für Familie und Freunde kennt heutzutage so gut wie jeder. Immer mehr Studenten helfen deshalb mit sogenannten psychoaktiven Substanzen nach, um beispielsweise ihre Konzentration oder Wachheit zu verbessern (1). Diese werden von der Weltgesundheitsorganisation als Substanzen definiert, die bei Einnahme jeglicher Art geistige Prozesse beeinflussen (2). Diese Leistungssteigerung wird als Neuro-Enhancement bezeichnet. Handelt es sich bei den psychoaktiven Substanzen allerdings um die missbräuchliche Einnahme von verschreibungspflichtigen oder illegalen Mitteln, spricht man von Neurodoping (3).

Substanzen, die zur kognitiven Leistungssteigerung genutzt werden, sind häufiger auch als „smart drugs“ bekannt. Dazu gehören Psychostimulanzien, Antidepressiva und Betablocker. Psychostimulanzien, wie Ritalin, werden normalerweise Kindern und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) verschrieben. Bei Gesunden wird die Wachheit und Aufmerksamkeit gesteigert. Antidepressiva und Betablocker sollen Stressgefühle dämpfen und allgemein stimmungsaufhellend wirken. Mit der Leistungssteigerung durch diese Substanzen gehen aber auch viele Nebenwirkungen einher. Oft treten Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, wie auch Herz-Kreislauf-Störungen und Schlafstörungen auf. Experten warnen auch vor einer psychischen Abhängigkeit (4).

Koffein- ein beliebter Neuro-Enhancer

Koffein ist weltweit die populärste psychoaktive Substanz (5). In den USA nehmen ungefähr 80 % der Bevölkerung über 18 Jahre täglich Koffein in jeglicher Form zu sich (6). In Deutschland trinkt eine Person pro Jahr durchschnittlich 145 Liter Kaffee. Damit liegt Kaffee noch vor Wasser und anderen Getränken. Aber in welchen Lebensmitteln ist Koffein überhaupt zu finden? Auf Anhieb liegen natürlich Kaffee und Energy Drinks nahe. Aber Koffein kommt in weitaus mehr Lebensmitteln vor, beispielsweise in Tee, Kakao, Schokoladenprodukten und nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (6). In diesen Produkten handelt es sich bei Koffein teils um natürliche Inhaltsstoffe, aber es wird in der Lebensmittel- oder Arzneimittelindustrie auch künstlich zugesetzt (7).

Koffein, chemisch 1,3,7-Trimethylxanthin, wird im Magen durch die Magensäure gespalten und kann so in das Blut gelangen. Die Resorption dorthin beginnt bereits 20 Minuten nach dem Trinken eines koffeinhaltigen Getränkes. Nach circa 60 Minuten befinden sich die gesamten Koffeinbestandteile in der Blutbahn. Wird gleichzeitig etwas gegessen oder wird der Kaffee beispielsweise mit Zucker getrunken, verzögert sich die Aufnahme in das Blut. Vom Blut aus gelangt das Koffein in den gesamten Körper und schließlich in die Leber, wo es abgebaut wird (7).

Schon in geringen Konzentrationen hat Koffein eine stimulierende Wirkung. Es wirkt auf das zentrale Nervensystem, beschleunigt den Herzschlag und den Blutdruck, Blutgefäße verengen sich. Dies hat zur Folge, dass man sich wacher, konzentrierter und fitter fühlt. Außerdem nimmt die Leistungs- und Lernfähigkeit zu. Eine höhere Koffeinzufuhr bzw. mehr als 200 mg Koffein setzen Calcium aus körpereigenen Speichern frei und führen dazu, dass sich die Muskeln verstärkt zusammenziehen. Dadurch kommen Zittern, Unruhe und Erbrechen bei einer Koffeinüberdosis zu Stande (7).

In Getränken kommt Koffein in sehr unterschiedlichen Dosen vor. Sind in 100 ml Coca-Cola beispielsweise 9 mg Koffein enthalten, so sind in gemahlenem Kaffee 40-100 mg und in einem Energy Drink der Marke Red-Bull 32 mg zu finden (3).

Neben den oben genannten Nebenwirkungen durch zu hohe Koffeinzufuhr können außerdem Schlafprobleme und eine Abhängigkeit die Folge sein. Weiterhin ist kritisch zu betrachten, dass der Körper sich über die Zeit an das Koffein gewöhnt. Das wiederum bedeutet, dass der Mensch immer mehr Koffein zu sich nehmen muss, um den gleichen Effekt zu erreichen (5).

Gesunde Alternativen zu Kaffee und Energy Drinks

Eine gute Alternative zum Genuss von Kaffee und Energy Drinks, die sehr hohe Koffeinanteile aufweisen, sind schwarzer Tee, Löwenzahn- oder Brennnesseltee. In den aufgebrühten Getränken ist das Koffein nicht so hoch dosiert und die Gefahr einer Abhängigkeit ist geringer. Außerdem wird das Koffein über einen längeren Zeitraum freigegeben, wodurch die Wirkung länger anhält. Neben ihrer wachmachenden Wirkung, entschlacken Löwenzahn- und Brennnesseltees zusätzlich noch den Körper und befreien ihn von Giftstoffen (8).

Zitrusfrüchte, wie Zitronen, Grapefruits und Limetten und Orangen, machen aufgrund ihres hohen Anteils an Vitamin C wach. Sie gelten als natürliche Muntermacher (9).

Als Wachmacher für zwischendurch gilt auch dunkle Schokolade. Das im Kakaoanteil enthaltene Theobromin sorgt in Verbindung mit den anderen Inhaltsstoffen Dopamin und Serotonin anregend. Je höher der Kakaoanteil der Schokolade, desto aufputschender die Wirkung (10).

Auch Nüsse und Rosinen werden nicht umsonst in Kombination als „Studentenfutter“ verkauft. Der Energiekick rührt hierbei aber eher von dem hohen Anteil an Kohlenhydraten und Fetten her (9).

Darüber hinaus hat sich die sogenannte Lichttherapie in den letzten Jahren bewährt. Hierbei wirkt die Strahlung von rotem Licht am Abend beruhigend und fördert einen tieferen Schlaf (11). Und wer am nächsten Tag gut ausgeruht aufsteht, hat mehr Energie für den Tag. Blaues Licht sollte man am Abend aber eher meiden. Das kurzwellige Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin, welches dem Gehirn beim Abschalten hilft und den Geist beruhigt. Der Einfluss von blauem Licht eignet sich also eher beim Lernen oder der Arbeit (12). Für das iPhone gibt es sogar eine App namens „Blue Light Therapy“, um das Gehirn zu stimulieren. Es gibt aber auch LED-Lampen, welche im Handel in verschiedenen Lichtfarben erhältlich sind, blau oder rot.

Mittagsschlaf ist nur was für Babys“ – Von wegen! Ein 20-30 minütiger Mittagsschlaf wirkt wahre Wunder im Mittagsstief. Das sogenannte „Powernapping“ hilft die Konzentration und Aufmerksamkeit beim Lernen oder der Arbeit am Nachmittag zu steigern (13). Die Dauer von maximal 30 Minuten darf dabei allerdings nicht überschritten werden, weil der Mensch ansonsten in die Tiefschlafphase gleitet, was sich dann kontraproduktiv auswirkt (14).

Generell gilt, dass viel Schlaf, eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie viel Flüssigkeit, die Energie des Körpers aufrechterhalten. Vor allem ein gutes Frühstück hilft zum richtigen Start in den Tag!

Abschließend lässt sich festhalten, dass du deine tägliche Koffeindosis möglichst gering halten solltest, um einen Gewöhnungseffekt und eine Abhängigkeit sowie andere Nebenwirkungen zu vermeiden. Generell sollte laut Expertenmeinung eine Tagesdosis von 200 mg Koffein nicht überschritten werden. Also wenn du mal wieder einen kleinen Anschub für’s Gehirn brauchst, lass die Finger vom Koffein und anderen Psychopharmaka und steig‘ lieber auf Zitrusfrüchte oder Rosinen und Nüsse um!

Weiterhin noch viel Erfolg beim Lernen!

Literaturverzeichnis

  1. Remus, D. NDR Info. Neurodoping für die Selbstoptimierung. [Online] 2015. [Zitat vom: 20. 07 2015.] http://www.ndr.de/kultur/kulturdebatte/Neurodoping,neurodoping100.html.
  2. WHO. World Health Organization. Psychoactive substances. [Online] 2015. [Zitat vom: 23. 07 2015.] http://www.who.int/substance_abuse/terminology/psychoactive_substances/en/.
  3. Franke, A. G. und Lieb, K. Pharmakologisches Neuroenhancement und „Hirndoping“. Bundesgesundheitsblatt. 2010, Bd. 53, 8, S. 853-860.
  4. Heyn, Gudrun. Pharmazeutische Zeitung online. Neuro-Enhancement: Doping fürs Gehirn. [Online] 2012. [Zitat vom: 20. 07 2015.] http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=41240.
  5. Bauer, Andreas und Elmenhorst, David. Koffein Kick: Wirkung im menschlichen Gehirn. q&more. 2013, S. 25-29.
  6. Braun, Stephen. Der alltägliche Kick: Von Alkohol und Koffein. Basel : Springer, 1998.
  7. Weiß, Claudia. Koffein. Ernährungsumschau. 2007.
  8. Wendt, Holger. Unicum.de. Studentenfutter-Tipps für ene gehirnfreundliche Ernährung. [Online] 2015. http://www.unicum.de/studienzeit/erfolgreich-studieren/lerntipps/studentenfutter-tipps-fuer-eine-gehirnfreundliche-ernaehrung/.
  9. Sho. The Huffington Post. 13 natürliche Wachmacher. [Online] 2014. http://www.huffingtonpost.de/2014/03/28/naturliche-wachmacher-alternativen-kaffee_n_5051110.html.
  10. Geyer, Tim. Der Berater. Legale Wachmacher: die Alternativen zu Koks und Ectasy. [Online] 2015. http://www.derberater.de/sport-fitness/gesundheit/ernahrung/legale-wachmacher-die-alternativen-zu-koks-und-ecstasy.htm.
  11. Zhao, Jiexiu, et al., et al. Red Light and the Sleep Quality and Endurance Performance of Chinese Female Basketball Players. Journal of Athletic Training. 47, 2012, Bd. 6, S. 673-678.
  12. Beaven, Martyn C und Ekström, Johan. A Comparison of Blue Light and Caffeine Effects on Cognitive Function ans Alertness in Humans. PLOS ONE. 2013, Bd. 8, 10.
  13. Walzl, Manfred. Die Auswirkungen eines 20-minütigen Mittagsschlafs auf Müdigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit. Zentralblatt für Arbetsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie. 2007, Bd. 57, 5, S. 135-139.
  14. Janning, Martina. Wissen.de. Powernapping. [Online] 2015. http://www.wissen.de/powernapping.

„Auswirkungen des Umfelds auf das Lernverhalten“

von Lisa Weyrauch, Philipp Haefs, Sebastian Schneller

Wer von den Studierenden kennt das nicht? Am Anfang des Semesters wird sich vorgenommen Vorlesungen adäquat nachzuarbeiten und mit der Prüfungsvorbereitung frühzeitig anzufangen. Wieso schaffen es Gruppen, die ein gemeinsames Ziel haben, oft nicht dieses zu erreichen? Die Antwort ist simpel: „Die einzelnen Gruppenmitglieder stehen sich selbst im Weg und demotivieren sich selber.“ In der Sozialwissenschaft nennt man dieses Phänomen „Broken-Window“. Dieser Blogbeitrag soll euch nun Einblicke in die Prinzipien der „Broken-Window Theorie“ und der Gruppendynamik geben, um im nächsten Semester die Eigensabotage eurer Gruppe zu verhindern.

Die Broken Window Theorie

1982 erschien die Theorie der Sozialwissenschaftler James Q. Wilson und George L. Kelling. Diese war an ein Experiment von dem Psychologen Zimbardo (1969) angelehnt.
In New York, einem Stadtteil mit viel Gewalt und sozialer Ungleichheit, stellte Zimbardo einen alten Pkw mit offener Motorhaube ab und beobachtete was mit diesem geschah. Nach kurzer Zeit begannen Menschen diesen auszuschlachten und letztendlich zu zerstören. Dasselbe Experiment führte er in Palo Alto, eine sozialisierte und strukturierte Stadt Kaliforniens, durch. Dort stand der Pkw eine Woche lang unverändert, erst als Zimbardo selbst den Wagen leicht beschädigte, gesellten sich weitere Passanten dazu und führten das angefangene Werk fort. Die Theorie, die danach entstand besagt, dass eine kleine Veränderung (Auslöser) genügt, um eine Kettenreaktion auszulösen. Diese wiederum ruft Unordnung und im Fall Zimbardo´s, Kriminalität hervor. Das Symbol hierfür wurde dann ein zerbrochenes Fenster in einer Wohngegend. Bleibt dieses unverändert und wird nicht durch ein intaktes Fenster ersetzt oder repariert, nehmen die Bewohner das bewusst und unbewusst war. Nach einiger Zeit verwahrlost die Gegend immer mehr, mit Konsequenzen.[1,2]

Gruppendynamik

Vernetzung innerhalb der Gruppendynamik

Vernetzung innerhalb der Gruppendynamik [3]

Wird das räumliche Umfeld nun durch das soziale Umfeld ersetzt, lassen sich gewisse Parallelen ziehen.
Jede Gruppe besteht aus einem Alpha (Anführer/in), G (Gruppenaufgabe), Beta (Experte/in/Expertin), Gamma (Gruppenmitglied) und Omega (Gegenposition zu Alpha) siehe Abbildung rechts.

Der/die Alpha ist Gruppenführer/in und bestimmt das Handeln der Gruppe und wie sie sich mit G auseinandersetzt. Beta unterstützt Alpha und berät diesen. Alpha ist gleichzeitig von Beta abhängig und braucht Betas Rat um an der Macht zu bleiben. Gamma hingegen ist ein einfaches Gruppenmitglied, identifiziert sich mit Alpha und arbeitet, um das vorgegebene Ziel zu erreichen.[4] Omega ist die Gegenposition zu Alpha und gilt als Widerstand, um das Ziel zu erreichen. Alpha und Omega arbeiten meist gegeneinander und Omega kann Alpha ersetzen, aber gleichzeitig auch durch ein neues Mitglied ersetzt werden. Der Konflikt zwischen Alpha und Omega beginnt dann von neuem.[5]

Was hat das nun mit dir und deiner Gruppe zu tun?

Am Anfang des Semesters beschließt Alpha mit Beta, dass dieses Semester produktiver als das vorige angegangen wird. Gamma und Omega schließen sich diesem Vorhaben an. Denn die Gruppe strebt immer ein möglichst großes Maß an Konformität an. Anfangs wird dieses Gebilde und die Interaktion untereinander das Vorhaben der Gruppe auch unterstützen. Nach einiger Zeit fängt Omega, absichtlich bzw. unabsichtlich, gegen das Vorhaben der Gruppe zu arbeiten. Dies äußert sich durch verschiedene Verhaltensweisen. Meistens beginnt das Wirken von Omega in einem kleinen Ausmaß und wird von der Gruppe nur indirekt wahrgenommen. Es beginnt mit einer Äußerung gegen das Lernen oder den Terminen der Lerntreffen. Dieses nicht-konforme Verhalten wird anfänglich von dem Rest der Gruppe abgelehnt. Wird das Verhalten nicht von Alpha oder anderen Gruppenmitgliedern unterbunden, so wird Omega die ersten Ausflüchte für das Lernen treffen und nicht mehr erscheinen. Dabei kann es sein, das Omega mit Gamma und Beta redet, um diese bewusst bzw. unbewusst von seiner Position zu überzeugen.[6] An diesem Punkt verknüpft sich die Gruppendynamik mit der Broken-Window-Theorie. Durch die Lücke in der Gruppe, die Omega schafft, hat die Gruppe, symbolisch, ein zerbrochenes Fenster. Versucht die Gruppe bzw. Alpha nicht das Fenster zu reparieren, schließen sich weitere Gruppenmitglieder der Meinung von Omega an. Frei nach dem Motto: “Eigentlich hat er/sie ja schon recht. Man könnte es heute wirklich ausfallen lassen“. Ab diesem Punkt entsteht eine Kettenreaktion die damit beginnt das Treffen ineffizienter werden und später nicht mehr stattfinden.

Wie kann man diesem Problem entgegenwirken?

1. Die Gruppe muss das Ziel einstimmig beschließen
2. Die Gruppe sollte sich selbst kontrollieren und einzelne Mitglieder auf störendes Verhalten hinweisen
3. Entzieht sich jemand der Planung, sollte die Gruppe gemeinsam darüber reden und den „Ausreißer“ wieder in die gemeinsame Gruppenaktivität zu integrieren.

Literaturverzeichnis
1. Morawsk, S. (30. 06 2015). http://www.krimlex.de/artikel.php?BUCHSTABE=&KL_ID=40.
2. McKee, A. J. (30. 06 2015). http://www.britannica.com/topic/broken-windows-theory.
3. Burger, D. M. (09. 07 2015). http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2005/oeaez-18-25092005/grundlagen-der-gruppendynamik.html.
4. Unknown, . (30. 06 2015). https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendynamik.
5. Unknown, . (30. 06 2015). https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendynamik.
6. Horschk, R. (30. 06 2015). http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Campus-fuer-Alten-und-Krankenpflege/download/inhalt/Psychologie/Gruppendyamik.pdf.